Vortrag und Diskussion von und mit Ulrike Herrmann: Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung
Datum: 2018/11/07 – Themenbereiche: Arbeit und Wirtschaft | Politik
Die Historikerin, Bankkauffrau, Wirtschaftsjournalistin und Publizistin Ulrike Herrmann[1, 2] kam nach Neuss[3, 4, 5, 6], um in den Räumen (Romaneum[7]) der Volkshochschule[8, 9, 10] Neuss[11, 12, 13, 14] mit einem interessierten Publikum über Sinn und Unsinn[15] des Kapitalismus[16, 17, 18, 19, 20] zu sprechen. Denn obwohl quasi jeder Mensch jeden Tag mit Geld[21, 22] zu tun hat, sind dennoch einige elementar fehlerhafte Grundannahmen verbreitet[23], aus denen eine politische und wirtschaftliche Elite[24, 25, 26] sprichwörtlich Kapital[27, 28] schlägt!
Kommentare:
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Kommentar: Es ist sicher für den Normalbürger irritierend zu sehen, dass die derzeit drei öffentlichkeitswirksamsten Finanzkritiker Ulrike Herrmann, Niko Paech[29, 30] und Christian Felber[31, 32, 33] (zugegebenermaßen) niemals einer Meinung sind!
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Vortrag und Diskussion von und mit Ulrike Herrmann: Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung (Foto 1/1)
Ulrike Herrmann bei ihrem Vortrag
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Vortrag und Diskussion von und mit Ulrike Herrmann: Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung (Audio 1/1)
Ulrike Herrmann über Sinn und Unsinn des Kapitalismus (Audio 1/1) [MP3]
Ulrike Herrmann sprach über folgende Themen:
- Sie erklärte Wortherkunft, Bedeutung und Unterschied von Geld, Kapital und Kapitalismus.
- Sie erläuterte die Schöpfung von Kreditgeld[34] aus dem Nichts mitsamt Schuldscheinen[35] und Zinsen.[36]
- Sie legte dar, dass es Wirtschaftswachstum[37] in der vorindustriellen Zeit nicht gab[38] (mit allen Vor- und Nachteilen.)
- Sie erläuterte, dass Wachstum nicht durch Geld entsteht, sondern durch Investition[39, 40] und Effizienzsteigerung.[41, 42, 43, 44] Diese Entwicklung kam auf mit Maschinen und industriellem Einsatz der Dampfkraft[45, 46, 47] (die bereits lange zuvor erfunden wurde). Ulrike Herrmann stellte zum ersten industriellen Einsatz ihre Lieblingstheorie vor.
- Sie erinnerte daran, dass Technik nicht eingesetz wird wenn man sie hat, sondern wenn sie sich lohnt!
- Ulrike Herrmann erläuterte, dass Kapitalismus stets einhergeht mit Migration![48]
- Sie betonte, dass Kapitalismus alles verändert hat und dass selbst bei dessen Überwindung einige Dinge unbedingt beibehalten werden sollten! Exemplarisch nannte sie folgende mit dem Kapitalismus einhergehende Werte[49, 50, 51] und Errungenschaften: 1. Demokratie[52, 53, 54, 55], 2. Lebenserwartung[56, 57, 58, 59], 3. Gleichberechtigung[60, 61, 62, 63] und berufliche Vorstellungen, 4. Bildung.[64, 65, 66, 67]
- Ulrike Herrmann legte dar, dass Guthaben[68] auf dem Konto[69] nichts ist, außer einer Zahl im Computer. Und Reichtum[70, 71, 72] ist nicht Besitz[73, 74, 75, 76], sondern Investition (weshalb die Schwarze Null[77, 78, 79] kontraproduktiv ist!)
- Sie beleuchtete die Zeit vor der Weltwirtschaftskrise[80, 81, 82] und zog die Parallele zu aktuellen Fehlern und den letzten Finanzkrisen[83, 84, 85, 86, 87], sowie den sich daraus meist ergebenden Trend zu rechtsradikalen[88, 89] Diktaturen.[90, 91]
- Sie ging auf den übermäßigen Ressourcenverbrauch einiger weniger wohlhabender Staaten zulasten der anderen Länder ein.
- Sie legte dar, dass Kapitalismus ohne Wachstum nicht funktioniert und wir diesen aufgrund der erreichten Grenzen verlassen müssen, hin zu einer ökologischen Kreislaufwirtschaft.[92, 93, 94, 95, 96, 97] Wir haben sonst lediglich die Wahl, wie (ungemütlich) wir ihn verlassen wollen![98, 99] Die derzeitige Schwierigkeit besteht darin, den Weg hinaus zu finden, ohne gleich die Demokratie mit abzuschaffen. Leider erforscht nicht ein einziger Ökonom dieses Szenario!
- Anhand des Beispiels der Mobilität zeigte sie auf, dass ein grundlegender Wandel vonnöten ist, der auch die Arbeitswelt beeinträchtigt. Zu dessen Organisation bedarf es einer nicht-sozialistischen[100, 101] Planwirtschaft.[102, 103, 104]
- Abschließend beantwortete sie Publikumsfragen.