Mahnwache für Leonard Peltier
Datum: 2020/07/29 – Themenbereiche: Politik
Der indianische Aktivist Leonard Peltier[1] wurde 1977[2, 3, 4] unter zweifelhafter Beweislage wegen zweifacher Beihilfe zum Mord[5, 6, 7] für schuldig befunden und sitzt seit dem in Haft. Auch wenn verschiedene Menschenrechtsorganisationen[8, 9, 10, 11, 12, 13] den Fall unterschiedlich bewerten, wird bei der Begutachtung des Falls[14, 15] sehr schnell deutlich, dass bereits eine Vorverurteilung stattgefunden hatte und ein politisches Exempel[16] statuiert wurde. Dieser Fall, der zwar nicht inhaltlich, aber im Hinblick auf die verwendeten schmutzigen Methoden an den Fall des Rufmordes[17, 18, 19] von Julian Assange[20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29] erinnert, zeigt ein paar dringend zu bearbeitende Probleme auf:
- Die trotz Aufhebung der sog. Rassentrennung in den USA[30, 31, 32, 33] immer noch statt findende (juristische) Benachteiligung indigener Menschen und weiterer People of Color[34, 35, 36]
- Die antiquierte freie Verfügbarkeit von Schusswaffen[37, 38, 39, 40, 41], die jährlich tausende Menschen das Leben kostet[42, 43, 44]
- Die privatwirtschaftliche Rechtsdurchsetzung, die es ermöglicht dass die Kriminalisierung und Inhaftierung von Menschen ein profitables Geschäft ist[45, 46, 47, 48]
- Die Schwierigkeit der (amerikanischen) Justiz Fehler[49, 50, 51] offen zuzugeben und die Opfer dieses Irrtums vollständig zu rehabilitieren und angemessen zu entschädigen
- Die Unfähigkeit Gnade vor Recht walten zu lassen. Selbst im Falle einer berechtigten Verurteilung (wovon hier wohl eher nicht auszugehen ist), ist die Sinnhaftigkeit eines solchen Strafmasses doch sehr zu hinterfragen.[52, 53, 54] Auch Straftäter haben Menschenrechte.[55] Zumal alte und kranke Straftäter nicht nur aus psychologischen Gründen nur noch selten eine konkrete Gefahr für die Allgemeinheit darstellen dürften, so dass die Fortführung der Inhaftierung nicht mehr als Strafe, sondern als Rache[56, 57, 58] zu bewerten ist – was sowohl nicht zu einem modernen Rechtssystem als auch zu einem Staat, der sich auf christliche Werte[59] beruft, passt!
Weltweit kämpfen unterschiedliche Akteure mit unterschiedlichen Methoden für eine Begnadigung von Leonard Peltier. Der Tokata – LPSG RheinMain e.V./Germany[60, 61, 62] und der Gesellschaft für bedrohte Völker e.V.[63, 64, 65, 66, 67, 68] lud ein zu einer Mahnwache am Düsseldorfer Hauptbahnhof.[69, 70]
Kommentare:
- 2020/08/25: Hallo Bodo, vielen Dank für die Mahnwachengalerie und toll, dass du da warst!!! (Jenny)
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Mahnwache für Leonard Peltier (Foto 1/9)
16.238 Tage im Gefängnis: Irgendwann muss es einfach mal gut sein!
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Mahnwache für Leonard Peltier (Foto 2/9)
Erste Interessenten kamen zur Diskussion an den Informationsstand
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Mahnwache für Leonard Peltier (Foto 3/9)
Ausliegendes Informationsmaterial zum Fall
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Mahnwache für Leonard Peltier (Foto 4/9)
Unterschriften wurden gesammelt, um Druck aufzubauen für eine Begnadigung[71]
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Mahnwache für Leonard Peltier (Foto 5/9)
Aus einem Brief von Leonard Peltier:
Ich bin Jeder der je gestorben ist. Ohne Stimme oder Gebet oder Hoffnung oder eine Chance. Jedermann, der gelitten hat, weil er Indianer war, weil er Mensch war, weil er Indigen war, weil er frei war, weil er anders war, weil er engagiert war. Ich bin jeder von ihnen. Jeder Einzelne. Ja auch du. Ich bin Jeder.
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Mahnwache für Leonard Peltier (Foto 6/9)
Aussage von Leonard Pelter:
Ich habe keine Gegenwart. Ich habe nur eine Vergangenheit. Und vielleicht, eine Zukunft. Die Gegenwart hat man mir genommen.
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Mahnwache für Leonard Peltier (Foto 7/9)
Ausliegendes Material des GfbV e.V.
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Mahnwache für Leonard Peltier (Foto 8/9)
Eine weitere Unterschrift zur Unterstützung seiner Freilassung
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Mahnwache für Leonard Peltier (Foto 9/9)
Banner: Free Leonard Peltier – indianischer politischer Gefangener unschuldig seit 1976 in den USA in Haft – support indigenous rights