Fahrrad-Demo am Trippelsberg
Datum: 2021/04/23 – Themenbereiche: Politik | Verkehr und Verkehrspolitik
Die vielfach politisch gefeierte Verkehrswende[1] scheitert in der Praxis oft an lokalpolitischen und wirtschaftlichen Widerständen. Im südlichen Stadtteil Düsseldorf-Holthausen[2] ist ein Streit entbrannt um den faktischen Baustopp eines zuvor genehmigten Fahrradweges, da lokale Wirtschaftsunternehmen die Straße zweckentfremden, um ihre Lieferfahrzeuge ein- und ausladen zu können. Die seit der Wahl eher konservative und wirtschaftsliberale Stadtverwaltung[3] ist trotz gerichtlich geklärter Rechtslage[4] des Falles eingeknickt und hat den Ausbau der zuvor vom zuständigen Ordnungs- und Verkehrsausschuss beschlossenen[5, 6] Protected Bike Lane[7, 8] einfrieren lassen, so dass radfahrende Schüler und Radtouristen Gefahr laufen, im wahrsten Sinne des Wortes unter die Räder zu geraten. Das Bündnis Moblilitätswende Düsseldorf[9, 10], die Bürgerinitiative Hafenalarm[11] und weitere Partnerorganisationen riefen auf zur Fahrrad-Demo am Trippelsberg[12, 13], um den sofortigen weiteren Ausbau des Fahrradweges zu erwirken.
Kommentare:
- 2021/06/01: Lieber Bodo, das ist einmal mehr sehr schön geworden – danke! (Dirk Jansen, Geschäftsleiter BUND NRW e.V.[14, 15, 16, 17])
- 2021/06/03: Hallo Bodo, herzlichen Glückwunsch! Damit stellst Du manche Doktorarbeit in den Schatten – insbesondere was die Quellennachweise angeht! (Michael Hollstein, NaturFreunde Düsseldorf e.V.[18, 19]))
- 2021/06/03: Lieber Bodo, ich habe die Nachricht, dass deine aufwendige Galerie fertig ist, an den Hafenalarm- und Mobilitätswendeverteiler weitergegeben. Und auch schon ein paar begeisterte Reaktionen gehört! Danke dir und, wie du so schön sagst: Wir sehn uns auf der Straße! (Birgit Götz, Verantwortliche für die Öffentlichkeitsarbeit bei der Bürgerinitiative Hafenalarm)
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Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 1/29)
Die fest entschlossenen Fahrrad(weg)aktivisten
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Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 2/29)
Detlev Wöske (vom Bündnis Moblilitätswende Düsseldorf) begrüßte die Demonstrationsteilnehmer.
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Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 3/29)
Volker Götz (Aktivist der Bürgerinitiative Hafenalarm) schilderte den aktuellen Stand des Streits um die Protected Bike Lane.
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Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Audio 1/11)
Einleitende Worte von Detlev Wöske und Volker Götz (Audio 1/11) [MP3]
Detlev Wöske sprach zu folgenden Themen:
- Er stellte sich und das Bündnis Mobilitätswende Düsseldorf vor und nannte dessen Ziele und Forderungen.
- Er sprach über die Bedeutung des Radwegs am Trippelsberg und kritisierte die Bevorzugung der Interessen der Wirtschaft und speziell jener der Autofahrer, vor jenen der Anwohner und der Allgemeinheit durch die Stadtverwaltung in Düsseldorf. Daher habe diese Demonstration einen wichtigen symbolischen Wert zum Vollzug der konsequenten Verkehrswende und sei ein Test für die Ernsthaftigkeit der Aussage von OB Stephan Keller[20, 21, 22], Düsseldorf zur führenden Radstadt in Deutschland ausbauen zu wollen.[23]
Volker Götz sprach zu folgenden Themen:
- Er stellte sich vor und nannte die Auflagen der Demonstration.
- Er sprach über die Situation der Firma Hille & Müller GmbH[24] und warum ihre Klage gegen die Protected Bike Lane unangebracht ist.
- Er erzählte von der Ablehnung des Eilantrags zum Baustopp durch der Verwaltungsgericht und dessen Bestätigung, dass Radfahrer einen Anspruch auf einen sicheren Fahrradweg haben und den Beschluss vom Ordnungs- und Verkehrsausschuss, hier eine Protected Bike Lane bauen zu wollen. Trotz eindeutiger Rechtslage weigere sich die Stadtverwaltung den Radweg weiter bauen zu lassen und mache vollkommen praxisferne Alternativ-Vorschläge.
- Er schilderte kurz den aktuellen Ist-Zustand des betroffenen Straßenabschnitts.
- Er erklärte den Verlauf der Fahrrad-Demonstration.
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Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 4/29)
Großer Andrang bei der Demonstration vor Hille & Müller, ...
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Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 5/29)
... zu der das Bündnis Mobilitätswende Düsseldorf und die Bürgerinitiative Hafenalarm aufgerufen hatten
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Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 6/29)
Auch der ADFC Düsseldorf e.V.[25, 26, 27, 28] fordert den Weiterbau des Radweges[29], ...
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Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 7/29)
... denn Düsseldorf braucht eine bessere, alternative, fahrradfreundliche und nachhaltige[30] Verkehrspolitik![31, 32]
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Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 8/29)
Die Fahrradaktivisten machten sich auf den Weg.
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Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 9/29)
Birgit Götz (Verantwortliche für die Öffentlichkeitsarbeit bei der Bürgerinitiative Hafenalarm, li.) und Lerke Tyra[33, 34, 35] (Stellvertretende Vorsitzende des ADFC Düsseldorf e.V., re.) präsentierten einen selbst gebauten Orca.[36]
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Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Audio 2/11)
Lerke Tyra (Audio 2/11) [MP3]
Lerke Tyra sprach zu folgenden Themen:
- Sie erklärte den Aufbau und die Funktion des Orcas und bemängelte, dass diese Trennelemente noch immer nicht auf der vorbereiteten Protected Bike Lane verbaut seien.
- Sie erzählte von der Radler-Realität an dieser Stelle und forderte eine deutliche Nachbesserung der Situation durch die Stadt Düsseldorf.
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Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 10/29)
Der Repräsentant des neuen Mitglieds des Bündnis Mobilitäswende Düsseldorf: Health for Future Düsseldorf[37, 38]
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Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 11/29)
Zum Hafen Reisholz[39, 40, 41, 42]
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Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 12/29)
Birgit Götz stellte den Reisholzer Hafen vor.
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Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 13/29)
Ulla Wietz zu den Ausbauplänen des Hafens
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Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 14/29)
Volker Götz zu juristischen Verwerfungen
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Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Audio 3/11)
Birgit Götz, Ulla Wietz und Volker Götz sprachen beim Kunst im Hafen e.V.[43, 44, 45] (Audio 3/11) [MP3]
Birgit Götz sprach zu folgenden Themen:
- Sie stellte sich und den Hafen Reisholz vor.
Ulla Wietz sprach zu folgenden Themen:
- Sie stellte sich kurz vor.
- Sie erwähnte die heute im Hafen arbeitenden Künstler und Betriebe und wie die Protected Bike Lane werden sollte, wenn nicht die neue Idee gekommen wäre, den Hafen zu einem Containerterminal mit Umschlagplatz ausbauen zu wollen.
- Seit der Projektvorstellung[46, 47] 2012 kämpft und mobilisiert die Bürgerinitiative Hafenalarm gegen die Beeinträchtigung von Umwelt und Lebensqualität durch dieses Bauprojekt.
- Sie erinnerte an ihre Eingabe einen Fahrradweg zu bauen und ihr Erstaunen über die zunächst positive Resonanz.
- Auf ihre spätere Nachfrage hin kam dann die Nachricht der klagenden Unternehmen und dass der Beschluss zunichte gemacht wurde, was jeglichen demokratischen[48, 49, 50] Grundsätzen sowie den Fahrradversprechen von OB Keller zuwider laufe.
Volker Götz sprach zu folgenden Themen:
- Er kritisierte die juristische Wildweststimmung und stellte fest, dass hier der Protest nötig sei.
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Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 15/29)
Die Demonstranten radelten weiter.
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Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 16/29)
Einleitende Worte von Birgit Götz am nächsten Haltepunkt
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Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Audio 4/11)
Birgit Götz sprach über teils nicht angemeldete Hängelader, die mit oft laufendem Motor bei der Firma Davidov Nutzfahrzeuge stundenlang die Straße blockieren. (Audio 4/11) [MP3]
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Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 17/29)
Thomas Eberhardt-Köster[51] (von Attac Düsseldorf[52, 53, 54, 55, 56])
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Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Audio 5/11)
Thomas Eberhardt-Köster sprach zu den Auswirkungen des globalen Güterverkehrs. (Audio 5/11) [MP3]
Thomas Eberhardt-Köster sprach zu folgenden Themen:
- Er sprach über den zunehmenden Güterverkehr durch die Globalisierung[57, 58, 59, 60], internationale Arbeitsteilung[61, 62, 63] und den Online-Handel.
- Er sprach zu sinkenden Exportkosten, ausgelöst durch die Liberalisierung des Transportwesens[64, 65, 66] und dessen Lohndumping[67] bei miesen Arbeitsbedingungen.[68]
- Er sprach zu ökologischen und gesundheitlichen Folgen[69, 70] dieser imperialen Lebensweise.[71, 72, 73]
- Daher geht es um weit mehr als diesen Fahrradweg: es geht um die Änderung unseres Wirtschaftssystems hin zu lokaler Produktion. Zudem müsse der Lieferverkehr reguliert[74] werden.
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Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 18/29)
Interessierte Zuhörer
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Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 19/29)
Georg Huff (Sprecher der Bürgerinitiative Hafenalarm)
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Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Audio 6/11)
Georg Huff sprach über das politische Gezerre rund um den Bau des Logistikzentrums am Trippelsberg 100 und die undemokratische Entscheidung zur Genehmigung.[75] (Audio 6/11) [MP3]
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Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 20/29)
Birgit Götz vor dem AUTOKONTOR BAYERN GmbH
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Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 21/29)
Volker Götz vor dem AUTOKONTOR BAYERN GmbH
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Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Audio 7/11)
Birgit und Volker Götz zu den Geschehnissen rund um das AUTOKONTOR BAYERN (Audio 7/11) [MP3]
Birgit und Volker Götz sprachen zu folgenden Themen:
- Sie sprach über die Geschichte des Geländes und dass die Firma AUTOKONTOR BAYERN GmbH es schafft seit 1.5 Jahren ohne Genehmigung bis zu 48.000 Autos dort zu lagern.[76]
- Sie bemängelte die zunächst zugesagte und anschließend verschleppte Umweltverträglichkeitsprüfung.[77, 78, 79, 80, 81, 82]
- Gleichzeitig habe direkt gegenüber die Firma Scheren Logistik GmbH kürzlich die Genehmigung erhalten, ihr Gefahrgutlager[83] weiter aufzustocken und den Schutz vor den auf der Straße parkenden Gefahrguttransportern als Scheinargument gegen die Protected Bike Lane vorzuschieben.
- Volker ergänzte den Hinweis, dass an dieser Stelle mehrere sog. Seveso[84, 85] III[86, 87, 88, 89, 90, 91]-Firmen ihren Sitz haben sollen.
- Und da die Bezirksregierung Düsseldorf[92] mal wieder CDU-gesteuert[93] ist, laufen die Dinge auch dementsprechend.
- Er sprach über die Vorkommnisse rund um die Firma AUTOKONTOR BAYERN.
- Birgit erzählte vom inakzeptablen Zustand, dass die LKW-Fahrer am Straßenrand übernachten müssen, da es keine Sozialräume gibt.
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Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 22/29)
Die Fahrrad-Demonstranten auf dem Weg zum Karweg
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Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 23/29)
Birgit Götz eröffnete die Abschlusskundgebung am Wendehammer des Karweg.
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Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Audio 8/11)
Birgit Götz zu den vom ursprünglichen und rechtsverbindlichen Beschluss abweichenden Plänen, den Wendehammer am Karweg zum LKW-Parkplatz auszubauen[94] (Audio 8/11) [MP3]
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Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 24/29)
Zahlreiche Fahrrad(weg)-Aktivisten am Wendehammer des Karweg
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Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 25/29)
Der vermisste Dirk Jansen (Geschäftsleiter des BUND NRW e.V.[14, 15, 16, 17]) hatte in der Zwischenzeit seinen Informationsstand zur Volksinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt[95, 96, 97, 98] aufgebaut.
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Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 26/29)
Die Rede von Dirk Jansen
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Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Audio 9/11)
Dirk Jansen zu Umweltschutz und Verkehrswende (Audio 9/11) [MP3]
Dirk Jansen sprach zu folgenden Themen:
- Er löste das vorherige Missverständnis seines plötzlichen Verschwindens auf und betonte, warum ihm die lokale Gegend am Herzen liegt.
- Er zitierte verkehrspolitische Ziele aus dem schwarz-grünen Koalitions- bzw. Kooperationsvertrag in Düsseldorf[99, 100, 101], die zu den nachhaltigen Zielen des BUND passen würden, wenn die denn genau so umgesetzt würden. Konträr zu diesen schönen Worten hat die neue Stadtverwaltung als erste Amtshandlung die Umweltspuren abgeschafft[102, 103, 104, 105, 106, 107, 108], was die Risiken für Radfahrer wieder zunehmen lässt. Insgesamt würden kleinste fahrradfreundliche Verkehrsveränderungen stets zugunsten der Autofahrer aufgegeben, was ein unhaltbarer Zustand ist.
- Wirtschaft und Umwelt müssen (auch im Reisholzer Hafen) zum Wohle der Menschen miteinander vereint werden, was eine Umverteilung des Verkehrs weg vom Auto hin zu anderen Verkehrsmitteln bedeute.
- Dirk Jansen fuhr fort mit dem Zitieren weiterer blumiger Worte aus dem Kooperationsvertrag. Die lokalpolitische Praxis sieht aber leider anders aus, sehr zum Nachteil der Anwohner.
- Er forderte vor dem Hintergrund der schwarz-grünen Artenschutzversprechen, dass das Ökosystem Rhein geschützt würde, wozu der geplante Hafenausbau nicht passe. Zu diesen rein wirtschaftlich orientierten Projekten zähle auch die geplante Vertiefung der Fahrsohle im Rhein.[109, 110, 111]
- Er betonte die nicht minder psychologische Dringlichkeit des FFH-Gebiets[112, 113, 114, 115, 116, 117, 118] Urdenbacher Kämpe[119, 120, 121, 122, 123, 124, 125] als Freizeitareal. Ein ähnliches Potenzial böte auch der Himmelgeister Rheinbogen[126, 127, 128, 129, 130], wenn denn der neue Deich rheinfern gebaut und ein Naturerholungsgebiet geschaffen würde.[131, 132]
- Daher müsse zivilgesellschaftlicher Druck auf lokalpolitischer Ebene auf Rat und Stadtverwaltung ausgeübt werden sowie auf Landesebene auf das Parlament. Dazu gehört z.B. die beworbene Volksinitiative Artenvielfalt.
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Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 27/29)
Die beiden Anwohnerinnen Gisa und Anna berichteten
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Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Audio 10/11)
Gisa und Anna berichteten von Einschränkungen der Lebensqualität durch die auf der Straße parkenden LKWs (Audio 10/11) [MP3]
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Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 28/29)
Anja Vorspel[133, 134, 135] (Linke Umweltaktivistin) wies auf die zwei Tage später stattfindende Fahrraddemo gegen das Projekt Airport City West hin.
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Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 29/29)
Abschließende Worte von Detlev Wöske
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Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Audio 11/11)
Detlev Wöske ergänzte eingangs unerwähnt gebliebene Mitglieder[136] des Bündnis Mobilitätswende Düsseldorf und endete mit einem politischen Ausblick. (Audio 11/11) [MP3]