Protest gegen das Musikfest der Bundeswehr
Datum: 2022/09/24 – Themenbereiche: Frieden, Krieg, Militär, Waffen | Kunst und Kultur | Politik
In Düsseldorf fand das 4. Musikfest der Bundeswehr[1, 2, 3, 4] statt. Im Schatten des Ukraine-Krieges[5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18] hinterlässt dies einen schalen Beigeschmack. Unabhängig davon, was man für eine geeignete Strategie des Umgangs mit diesem Konflikt hält, ist eine solche Glorifizierung der Kriegslogik in keinster Weise akzeptabel. Speziell der Auftritt der Kölner Band Bläck Fööss[19, 20, 21, 22, 23], die man nach Klassikern wie Edelweißpirate[24] (zum historischen Kontext siehe hier[25, 26]) und Morje, morje[27] als pazifistisch/friedliebend[28, 29, 30, 31] einschätzen dürfte, ist ein Skandal. Militärmusik[32, 33] dient, selbst vor dem Hintergrund und Respekt einer jahrhundertelangen Tradition, dazu um u.a. Kriegsopfer zur letzten Ruhe zu begleiten und um das tödliche Handwerk des Soldaten[34, 35, 36, 37] in der Öffentlichkeit positiv darzustellen. Der Krieg aber ist immer ein Verbrechen[38, 39, 40] und daher gibt es hieran weder etwas zu zelebrieren noch sollte diese Musik der Unterhaltung dienen!
Kommentare:
- 2022/09/27: Lieber Bodo, herzlichen Dank für dein Engagement und den tollen Beitrag zur Aktion... (Ingrid Vogel, Krefelder Friedensbündnis[41])
- 2022/09/27: Moin Bodo, ... Danke, dass du diese Bilder so schnell ins Netz gestellt hast. (Felix Oekentorp[42])
- 2022/09/27: Sehr gute Aktion, danke, lieber Bodo! (Stefanie Intveen, DFG-VK Gruppe Köln[43, 44, 45])
Hier könnte dein gemailter Kommentar stehen.
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Protest gegen das Musikfest der Bundeswehr (Foto 1/10)
Der für humanistisch[46, 47, 48] denkende und empfindende Menschen irritierende wie verstörende Versuch, dass Kriegshandwerk[34, 35, 36, 37] in ein kulturelles Gewand zu kleiden.
Zur weiterführenden Information: Ich habe im Vorfeld gegen Mitte Mai 2022 folgende Email an die Bläck Fööss geschrieben:
Leeve Fööss!
Ich bin vorgestern bald vom Fahrrad gefallen, als ich ein irritierendes Werbeplakat für das Musikfest der Bundeswehr am 24.9.2022 gesehen habe, laut dem angeblich ihr als Special Guest auftreten sollt.[49]
Da ich nicht zur Sorte Menschen gehöre, die irgendwelche unbestätigten Dinge weiterverbreiten, will ich daher zunächst bei euch nachfragen, ob dies denn stimmt – da ihr den Termin nicht in eurem Tourplan[50] listet.
Ich habe euch über die Jahrzehnte stets als einstehend für Frieden und Toleranz wahrgenommen und wertgeschätzt. So erinnere ich stets und gerne an eure grandiosen Lieder Edelweißpirate und Morje morje, die natürlich aus einer Zeit stammen, als die Welt noch eine andere war (im positiven wie im negativen). Ich denke gerne an das lange zurückliegende Konzert in der Düsseldorfer Tonhalle[51, 52, 53, 54, 55, 56] zu eurem 20-jährigen Bandjubiläum zurück. Um so mehr irritiert mich der Hinweis auf die Teilnahme an einer militärverherrlichenden Musikveranstaltung. Sollte sich dieser Termin bestätigen (und ich bitte um eine korrekte und zeitnahe Antwort), werde ich von meinem demokratischen Recht[57, 58, 59] Gebrauch machen und die mir bekannten renommierten Friedensorganisationen[60] darüber informieren, zur Organisation einer entsprechenden Protestveranstaltung. Im übrigen bitte, nein fordere ich dann eure Absage der Teilnahme an diesem Militärkonzert aus o.g. und u.g. Gründen.
Mit konsequent pazifistischen Grüßen (ja, auch in Zeiten des Krieges!)
Bodo
P.S. Zur Einordnung einige Links[34, 35, 36, 37]
Diese Email wurde mir bis heute nicht von den Bläck Fööss beantwortet! Mein Bruder Achim Schmitz[61] verfasste eine ähnlich lautende Email (Veröffentlichung folgt!), die zwar beantwortet wurde, jedoch lediglich mit rhetorischen Sprechblasen. Daher leiteten wir die Organisation dieser Demonstration ein.
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Protest gegen das Musikfest der Bundeswehr (Foto 2/10)
Informationen für das neue Kanonenfutter[62] oder Wir sind ja die Guten?[63]
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Protest gegen das Musikfest der Bundeswehr (Foto 3/10)
Tradition ist schlichtweg scheiße, wenn sie der Glorifizierung des Bellizismus[64] dient!
Kommentar: Aus ähnlich rückwärtsgerichteten Gründen hängen manche zweibeinigen und potenziell intelligenz- und empathiefähigen Zeitgenossen verschiedenen, neurowissenschaftlich und tierpsychologisch inzwischen als inakzeptabel nachgewiesenen[65, 66] und dennoch politisch und gesellschaftlich tolerierten, kollektiven Zwangsritualen[67] der Tierquälerei[68, 69, 70, 71] an. Daher können moderne Menschen[72, 73, 74], die zivilisatorisch und intellektuell in der Gegenwart angekommen und zudem aufrecht im Geiste[75, 76] im Kant'schen Sinne[77, 78, 79, 80] zu gehen in der Lage sind, nicht nur Pazifisten sein. Sie werden zudem auch einen veganen[81, 82, 83, 84] Lebensstil pflegen. Denn Respekt vor dem Menschen und vor der Schöpfung[85, 86, 87] insgesamt zu haben, bedeutet eben auch, Respekt vor den Tiere zu haben!
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Protest gegen das Musikfest der Bundeswehr (Foto 4/10)
Der Liedermacher Reinhard Mey[88, 89, 90, 91] (Nein, meine Söhne geb' ich nicht[92, 93, 94], Nie wieder Krieg, Die Waffen nieder[95]) dürfte von dieser Veranstaltung ebenfalls not amused sein.
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Protest gegen das Musikfest der Bundeswehr (Foto 5/10)
Trotz dieses Irrsinns füllte sich der Platz des Geschehens immer mehr, ...
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Protest gegen das Musikfest der Bundeswehr (Foto 6/10)
... u.a. mit sehr eigenwilligen Solidaritätsbekundungen.
Kommentar: Ein den Protest passierender Konzertbesucher bestätigte uns, dass er unser Anliegen zu 100% unterstützt, aber nur wegen der Musik hier sei. Unser Gegenargument, dass die Eintrittsgelder diesen bellizistischen Bummbumm finanzieren, blieb leider unbeantwortet. Tja, so ist die selbsternannte Krone der Schöpfung[96, 97, 98] im profanen Leben dann doch häufig nicht viel mehr als ein verstörend irrationales Wesen[99, 100, 101, 102, 103, 104] ...
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Protest gegen das Musikfest der Bundeswehr (Foto 7/10)
Gegen diese Form der Kriegsverherrlichung formierte sich ein Protest (für den sogar die Polizei den linken Daumen hob): 100 MRD FÜR SOZIALES – FRIEDEN SCHAFFEN OHNE WAFFEN[105]
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Protest gegen das Musikfest der Bundeswehr (Foto 8/10)
Das einzige, das den Krieg wohl realistisch abbildende Musikwerk, ist der Invalidenmarsch.[106]
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Protest gegen das Musikfest der Bundeswehr (Foto 9/10)
Ausliegendes Informationsmaterial, u.a. für die unmittelbar bevorstehende, alljährlich stattfindende Friedensdemonstration in Kalkar/Uedem[107, 108]
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Protest gegen das Musikfest der Bundeswehr (Foto 10/10)
Mit viel Pathos[109] und Tschingderassabum[110] marschierten plötzlich einige Gruppen von Militärmusikern, teilweise im Stechschritt[111, 112], vorbei.