Wasserbündnis Rheinisches Revier: Protest-Radtour entlang der geplanten Rheinwassertransportleitung
Datum: 2024/03/23 – Themenbereiche: Energie und Energiewende | Nahrung und Umwelt | Politik | Tiere und Umwelt
Aufgrund des im Dezember 2022 beschlossenen vorgezogenen Ausstiegs aus der Braunkohle[1, 2, 3], beginnen nun auch zeitiger die Planungen zur Flutung der Tagebaue.[4, 5, 6] Nachdem sich quasi alle Akteure einig geworden sind darin, dass diese Verwendungsform der Tagebaue alternativlos sowie die kommunale und zivile Kritik[7, 8, 9] (u.a. durch Informations- und Diskussionsveranstaltungen[10, 11]) hieran quasi verstummt wurde[12] ist[13, 14] und auch aus dem progressiven Parteienspektrum keine ernsthafte Kritik an diesem Mega-Bauvorhaben kam[15, 16, 17], wurden inzwischen die rechtlichen Bedingungen zur Umsetzung der Tagebauflutung ab 2030[18, 19, 20, 21] gesetzt sowie die technische Umsetzung[22] geklärt. Nachdem selbst die öffentlichen Versorger widerspruchslos mitspielen[23] und begeisternde Ausflüge in die Wunderwelt der Technik abgezogen wurden[24], könnte es eigentlich bald schon losgehen – wenn die stets lästigen Umweltverbände nicht schon wieder die RWE'sche Blümchenwiese[25, 26, 27, 28] anprangern würden.[29, 30] Aus dem Umfeld des Braunkohleprotests heraus bildete sich kürzlich das Wasserbündnis Rheinisches Revier, welches die Umsetzung kritisch begleiten will und zum (tags zuvor stattgefundenen) Weltwassertag[31, 32, 33] zu dieser Protest-Radtour unter dem Motto Wasser ist Leben ! aufrief, um ihre Hauptkritikpunkte der interessierten Öffentlichkeit vorzutragen.[34, 35, 36]
Kommentare:
- 2024/05/13: Danke lieber Bodo, wir konnten wegen Terminüberschneidung nicht dabei sein, jetzt konnte ich doch per Bildschirm mitmachen. (Eva Töller)
Hier könnte dein gemailter Kommentar stehen.
Prolog
Ein provokantes Vorspiel
∞
Wasserbündnis Rheinisches Revier: Protest-Radtour entlang der geplanten Rheinwassertransportleitung (Foto 1/26)
Es weht der rhetorische Gegenwind: Worüber regt ihr AktivistInnen euch denn eigentlich auf? Die Energiewende[37, 38, 39, 40, 41, 42, 43] ist doch so gut wie gewuppt! ;-)
Impressionen
Bilder und Informationen zur Protest-Radtour Wasser ist Leben !
∞
Wasserbündnis Rheinisches Revier: Protest-Radtour entlang der geplanten Rheinwassertransportleitung (Foto 2/26)
Die Protestierenden versammelten sich am Bahnhof Grevenbroich.[44, 45]
∞
Wasserbündnis Rheinisches Revier: Protest-Radtour entlang der geplanten Rheinwassertransportleitung (Foto 3/26)
Timo Luthmann[46, 47] (Klima*Kollektiv e.V.[48]) nannte die Hauptforderungen des Wasserbündnis Rheinisches Revier.
Das Wasserbündnis Rheinisches Revier fordert:
- ein Moratorium der Pipeline, um die Zerstörung von Ackerland[49, 50] und Natur zu verhindern
- den Erhalt von Gewässern und Feuchtgebieten
- die gerechte Verteilung des knapper werdenden Trinkwassers[51, 52, 53, 54, 55, 56, 57]
- die Priorisierung von Trinkwasser vor privaten Wasserrechten[58, 59, 60, 61]
- die Bildung einer RWE-Stiftung, damit nicht die Allgemeinheit für die Folgekosten nach dem Kohleausstieg zahlen muss[62, 63, 64, 65, 66]
- dass RWE[67] zahlen muss für die angerichteten Schäden
∞
Wasserbündnis Rheinisches Revier: Protest-Radtour entlang der geplanten Rheinwassertransportleitung (Foto 4/26)
Sabine Schur (Mahnwache Lützerath[68, 69, 70, 71]) ergänzte Organisatorisches zur Protest-Radtour.
∞
Wasserbündnis Rheinisches Revier: Protest-Radtour entlang der geplanten Rheinwassertransportleitung (Foto 5/26)
Dann ging's auf die Räder
∞
Wasserbündnis Rheinisches Revier: Protest-Radtour entlang der geplanten Rheinwassertransportleitung (Foto 6/26)
Eine im Detail komplexe Frage: WEM GEHÖRT DAS WASSER?[72]
∞
Wasserbündnis Rheinisches Revier: Protest-Radtour entlang der geplanten Rheinwassertransportleitung (Foto 7/26)
Zwischenstopp in Allrath[73, 74]
∞
Wasserbündnis Rheinisches Revier: Protest-Radtour entlang der geplanten Rheinwassertransportleitung (Foto 8/26)
Das doch recht ungemütliche Wetter erforderte angemessene Kleidung.
∞
Wasserbündnis Rheinisches Revier: Protest-Radtour entlang der geplanten Rheinwassertransportleitung (Foto 9/26)
Timo Luthmann sprach zu weiteren Plänen rund um die Rheinwassertransportleitung.
Timo Luthmann sprach zu folgenden Themen:
- Er wies auf das geplante Verteilbauwerk in Allrath hin.[75]
- Er kritisierte, dass die Bündelungsleitung nun größer dimensioniert wurde (3 2,2m- anstatt 2 1,4m-Rohre und insgesamt 140 Hektar Inanspruchnahme). Das Ziel sollte eine Tagebauverkleinerung sein.
- Er prangerte an, dass RWE den Bau der Pipeline forciere, um schnell Fakten zu schaffen.
∞
Wasserbündnis Rheinisches Revier: Protest-Radtour entlang der geplanten Rheinwassertransportleitung (Foto 10/26)
Berthold Körner (Allianz für nachhaltigen Strukturwandel e.V.[76]) kritisierte diese Neuinanspruchnahme von Gelände.
∞
Wasserbündnis Rheinisches Revier: Protest-Radtour entlang der geplanten Rheinwassertransportleitung (Foto 11/26)
Chris prangerte die Zerstörung von Kulturgütern[77, 78, 79] an.
∞
Wasserbündnis Rheinisches Revier: Protest-Radtour entlang der geplanten Rheinwassertransportleitung (Foto 12/26)
Ankunft im Kloster Knechtsteden[80, 81, 82, 83]
∞
Wasserbündnis Rheinisches Revier: Protest-Radtour entlang der geplanten Rheinwassertransportleitung (Foto 13/26)
Weiterfahrt zur ...
∞
Wasserbündnis Rheinisches Revier: Protest-Radtour entlang der geplanten Rheinwassertransportleitung (Foto 14/26)
... Mittagspause auf dem windigen Parkplatz
∞
Wasserbündnis Rheinisches Revier: Protest-Radtour entlang der geplanten Rheinwassertransportleitung (Foto 15/26)
Berthold Körner verlas eine Stellungnahme zur geplanten Tagebau-Flutung, die an die relevanten Behörden geschickt wurde und betonte die Bedeutung der Ressource Wasser.
In diesem Brief ging es u.a. um folgende Hauptpunkte (Zitat):
- Eine rein mechanische Klärung des Rheinwassers reicht nicht, um die Infiltration von belastetem Rheinwasser in Grundwasserkörper zu verantworten. Für diese Verwendung des Wassers müssen weitergehende Aufbereitungsschritte verbindlich vorgegeben und umgesetzt werden, um die Einhaltung des nach WHG[84, 85, 86, 87, 88]/WRRL[89, 90, 91, 92, 93] geltenden Verschlechterungsverbots des Grundwassers zu gewährleisten.
- Wir fordern ein Machbarkeitsgutachten, das für die geplanten Wassernutzungsarten notwendige Aufbereitungsverfahren beschreibt – unter der Maßgabe der Einhaltung europarechtlicher Vorgaben für den Umgang mit Wasser entsprechend der WRRL.
- Die kontinuierliche Überprüfung der Rheinwasserqualität direkt flussaufwärts vor der Entnahmestelle bei Dormagen/Piwipp[94] muss durch eine neue spezielle Messstelle und ein angeschlossenes Fachlabor erfolgen.
- Die Angaben zur Qualität des entnommenen Wassers müssen öffentlich zugänglich sein und verständlich aufbereitet werden. Dazu gehört eine graphische Darstellung der Messwerte im Verhältnis zu den ERM-Zielwerten.[95, 96]
- Die zu erwartende hohe Verdunstungsrate in den Restseen muss im Rahmen der notwendigen Machbarkeitsstudie bezogen auf die einzuhaltenden Grenzwerte berücksichtigt werden.
- Wir fordern die Aufstellung von Notfallplänen für den Fall von Grenzwertüberschreitungen im Wasser[97, 98] der Restseen.
- Die wasserwirtschaftlichen Erfordernisse werden mit erheblichen Kosten verbunden sein, die angesichts der zeitlichen Dimension als Ewigkeitslasten bezeichnet werden müssen. Wir fordern hier erneut einen Ewigkeitslasten-Fond, der die Bergbautreibende als Verursacherin in maßgebliche Verantwortung nimmt. Entsprechende Beschlüsse sind von der Landesregierung kurzfristig und vor Umsetzung aller Planungen zu fassen.
Detaillierte Quellen zur Verunreinigung des Rheinwassers mit Mikroplastik, AMPA, PFAS, etc. finden sich u.a. hier.[99, 100, 101, 102, 103]
(Vielen Dank an Berthold Körner für die Übersendung des entsprechenden Informationsmaterials.)
∞
Wasserbündnis Rheinisches Revier: Protest-Radtour entlang der geplanten Rheinwassertransportleitung (Foto 16/26)
Timo Luthmann sprach zu den Folgen der geplanten Pipeline für das Rheinwasser.
Timo Luthmann sprach folgende Themen an:
- Er wies auf die Folgen für die Trinkwassergewinnung im Gebiet des Rheindeltas in den Niederlanden hin (Versalzung durch eindringendes Meerwasser).[104, 105, 106, 107]
- Er sprach den geplanten Lithiumabbau am Oberrhein[108, 109, 110, 111, 112, 113, 114] an.
- Er thematisierte den Kühlwasser-Bedarf für das geplante KI-Center von Microsoft.[115, 116]
Hinweis: Außerdem wird der Microsoft-Hyperscaler – wie sollte es auch anders sein – mitten in den Acker gepflanzt.[117, 118] Aber vielleicht haben deren extraschlaue Computer ja eine zündende Idee, was wir demnächst essen können – denn Computerchips gelten als nicht besonders nahrhaft. :-(
∞
Wasserbündnis Rheinisches Revier: Protest-Radtour entlang der geplanten Rheinwassertransportleitung (Foto 17/26)
Anschließend ging es zum 2. Teil der Aktionsfahrradtour auf die Räder.
∞
Wasserbündnis Rheinisches Revier: Protest-Radtour entlang der geplanten Rheinwassertransportleitung (Foto 18/26)
Ankunft am Rheinufer bei der Currenta-Mülldeponie[119, 120, 121]
∞
Wasserbündnis Rheinisches Revier: Protest-Radtour entlang der geplanten Rheinwassertransportleitung (Foto 19/26)
Timo Luthmann wies darauf hin, dass hier am Rheinufer die Pipeline beginnen soll.
∞
Wasserbündnis Rheinisches Revier: Protest-Radtour entlang der geplanten Rheinwassertransportleitung (Foto 20/26)
Zur Kritik an der Tagebauflutung und ein Alternativvorschlag: ÜBEL IST DER PLAN VOM SEE. WALD ZURÜCK VON RWE![122, 123, 124, 125, 126, 127, 128]
∞
Wasserbündnis Rheinisches Revier: Protest-Radtour entlang der geplanten Rheinwassertransportleitung (Foto 21/26)
Ankunft am Zielpunkt der Radtour, am Landgasthaus piwipp[129, 130, 131]
∞
Wasserbündnis Rheinisches Revier: Protest-Radtour entlang der geplanten Rheinwassertransportleitung (Foto 22/26)
Hier am Stein der Barmherzigkeit[132] werden menschliche Werte[133, 134, 135, 136] hochgehalten.
∞
Wasserbündnis Rheinisches Revier: Protest-Radtour entlang der geplanten Rheinwassertransportleitung (Foto 23/26)
Timo Luthmann zeigte auf den ganz in der Nähe befindlichen Bereich der geplanten Wasserentnahmestelle.
∞
Wasserbündnis Rheinisches Revier: Protest-Radtour entlang der geplanten Rheinwassertransportleitung (Foto 24/26)
Das Aktionsfoto der radelnden Protestierenden: WASSER IST LEBEN !
∞
Wasserbündnis Rheinisches Revier: Protest-Radtour entlang der geplanten Rheinwassertransportleitung (Foto 25/26)
Je nach persönlicher Konstitution und Strecke der Heimreise wurden die Drahtesel verladen.
∞
Wasserbündnis Rheinisches Revier: Protest-Radtour entlang der geplanten Rheinwassertransportleitung (Foto 26/26)
Abschließend folgte der Ausklang der Radtour in gemütlicher Runde.