Samenfeste Tomaten selbst angebaut – eine private Revolution auf dem Balkon
Datum: 2018/09/03
In Zeiten sich konzentrierender Monopolisierung[1] im Nahrungs- und Lebensmittelbereich[2] (Stichwort: Bayer-[3, 4, 5, 6]/Monsanto[7, 8, 9, 10]-Fusionierung) ist es wichtiger denn je, neben Pestizidfreiheit[11, 12, 13, 14, 15, 16, 17] auf samenfestes Saatgut[18, 19] zu setzen. Als persönliches Experiment und meine kleine private Revolution auf dem Balkon habe ich im Sommer 2018 erstmalig drei Sunviva – OpenSource-Tomaten[20, 21] groß gezogen und natürlich Samen für die folgenden Jahre gesammelt. Dies soll Motivation sein, euch mit dem Thema Alte Sorten[22] zu befassen und nicht vom zusammen lobbyierten Saatgutverkehrsgesetz[23] einschüchtern zu lassen.[24]
In Anlehnung an die aus dem Bereich Freie[25] und Quelloffene Software[26, 27] bekannte General Public License[28] ist Sunviva ebenfalls frei lizensiert[29], um eine feindliche Übernahme[30] durch Saatgut-Patentierung[31, 32] zu verhindern. Verständlicher werden Thematik und Parallelen sicher, wenn man beide Lizenzen miteinander vergleicht.[33, 34] Es sei korrekterweise darauf hingewiesen, dass es durchaus Kritik an diesem Lizensierungsmodell gibt.[35] Aber auch solcherlei Probleme sind bekannt aus dem Software-Bereich mit seinen unterschiedlichen Lizenzen[36, 37, 38], wo die Wahl der richtigen Lizenz wohlüberlegt sein sollte. Dies allerdings betrifft wohl kaum den Hobbyanwender, der für sein Privatvergnügen ein paar Tomaten auf dem Balkon ziehen will!
Aber es gibt auch eher ungewöhnliche Konzepte zur Tomatenzucht.
Aktualisierung 2022: Da diese Galerie durch die inzwischen mehrjährige Fortführung der Anbauversuche und durch die anfangs nicht geplanten Experimente mit weiteren Tomatensorten langsam unübersichtlich wurde, habe ich sie aufgeteilt.
Aktualisierung 2023: Da der ursprüngliche Name Sunviva – eine private "Revolution" auf dem Balkon aufgrund der neu hinzugekommenen Sorten nicht mehr passte, habe ich diese Galerie umstrukturiert und neu betitelt.
Kommentare:
- 2018/09/15: Lieber Bodo, klasse, dass du auch DIESES Thema behandelst und optisch ansprechend in Szene gesetzt publizierst, danke! (Norbert Müsch)
Hier könnte dein gemailter Kommentar stehen.
2018In diesem Jahr startete ich meinen ersten Anbauversuch mit der Tomatensorte Sunviva. (7 Fotos) |
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2019Das Jahr 2019[39] begann ziemlich feucht, so dass die Anzucht der Tomatensetzlinge schwer war, da sie bei Nässe ihre Blätter verlieren. Ermutigt durch den kleinen Erfolg des letzten Jahres habe ich direkt 3 Sorten Tomaten ausgesät: Sunviva, die Fleischtomate Ochsenherz[40, 41] und Biotomaten aus dem Supermarkt (ohne zu wissen, ob diese möglicherweise hybrid sind.) Gekeimt haben alle, speziell Sunviva schwächelt aber dieses Jahr. Auch Ochsenherz bringt nur kleine Früchte, was möglicherweise an den platzbedingt zu kleinen Töpfen liegt. Die temperaturbedingt dauerhafte Bewässerung hat in einigen Töpfen Pilze sprießen lassen, die aber schnell wieder verschwunden sind. (14 Fotos) |
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2020Nach den moderaten Ergebnissen des letzten Jahres versuche ich mich in diesem Jahr[42] an unpatentierten[43, 44, 45] Freilandtomaten[46], um das Problem mit der Regenempfindlichkeit auf den Blättern abzumildern. Auch die anderen geschilderten Probleme werde ich angehen, um zu hoffentlich mehr Tomatenglück zu kommen. :-) (36 Fotos) |
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2021Da sich abzeichnet, dass auch im 2. Corona[47]-Sommer wohl wenige Reisen möglich sind (die ich persönlich eh am liebsten per Fahrrad genieße), startete ich trotz der katastrophalen Ergebnisse des letztjährigen Milben-Sommers die Tomatensaison 2021.[48] Obwohl oder gerade aufgrund der vermutlich erneut ausfallen müssenden Saatgutfestivals[49, 50, 51] versuche ich mich in diesem Jahr erneut an der OpenSource-Tomate Sunviva. Nach den Umbauten des letzten Jahres kann ich die Pflanzen im nun folgenden Sommer ziemlich regensicher auf dem Balkon anbauen. |
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2022In diesem Jahr hatte ich mich spontan dazu entschlossen, erneut ausschließlich die Ochsenherztomate anzubauen. Allerdings habe ich kurz nach der Aussat noch drei Setzlinge anderer Tomatensorten angeboten bekommen, denen ich natürlich erlegen bin. Daher erwarte ich voller Spannung die diesjährigen Anbauergebnisse. :-) (16 Fotos) |
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2023Beim Besuch des in diesem Frühjahr endlich wieder normal stattgefundenen 7. Saatgut-Festival Düsseldorf, entdeckte ich die neu gezüchtete lokale OpenSource-Sorte Mutter Ey – Düsseldorfer Balkon-Tomate[52], die ich natürlich unbedingt ausprobieren und im Falle des Erfolgs weiter verbreiten will. :-) |
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2024Aus den inzwischen reichlich vorhandenen Tomatensorten habe ich mich für dieses Jahr spontan für Yellow Pear entschieden. Es wird sich zeigen, ob es gelingt, diese recht starkwüchsige Pflanze auf dem Balkon zu bändigen. :-) (5 Fotos) |