Kohle? Kohle!
Datum: 2016/08/09
Bei einer Radtour durchs Rheinische Braunkohlerevier[1] fand ich einige Transparente, mit denen ver.di[2, 3, 4, 5, 6, 7] seine generell lobenswerte Unterstützung für die Rechte von (Braunkohle-)Arbeitern kund tat. Ich frage mich allerdings in dem Kontext, ob ver.di auch einen Plan hat, wie wir das bei der Pariser Klimakonferenz 2015[8, 9] bekräftigte 2 Grad-Ziel[10, 11, 12, 13] mit einer solchen Arbeitspolitik einhalten können. Dass Atomenergie u.a. aufgrund seiner Nicht-Klimafreundlichkeit[14, 15, 16, 17] keine Alternative darstellt, darf als bekannt vorausgesetzt werden. Wäre da nicht ein konsequentes Setzen auf regenerative Energiequellen nebst Schaffung/Umschulung der fachlichen Expertise, dessen Ausbau von einem Sumpf aus Wirtschaft, Lobbyismus[18] und Politik[19, 20, 21, 22, 23] derzeit massiv torpediert wird, unter Missachtung der Chancen, die sich daraus für Umwelt und Wirtschaft ergeben könnten, eine geeignetere Strategie? Der Braunkohletourist Todde Kemmerich[24, 25] jedenfalls erwähnte bei meinem aktuellen Besuch im Tagebau am Hambacher Forst[26, 27, 28, 29, 30] (siehe dazu auch die Galerien Hambacher Forst und Heimatfresser), dass wir um das o.g. Ziel zu erreichen, 80% der fossilen Energieträger im Boden belassen[31] und somit sämtliche Tagebaue sofort schließen müssten. Denn wenn erst Umwelt und Klima ruiniert sind, wird es keine Arbeitsplätze mehr geben, um die wir uns Sorgen machen könnten!
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Kohle? Kohle! (Foto 1/12)
ver.di-Transparent: Kein Bild, kein Ton? Deutschland ohne Braunkohlestrom
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Kohle? Kohle! (Foto 2/12)
ver.di-Transparent: Ohne Braunkohlestrom stirbt die ganze Region!
Aktualisierung 1: Bei einer erneuten Passage des Kraftwerks sind weitere Bilder entstanden. (2016/09/05)
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Kohle? Kohle! (Foto 3/12)
ver.di-Transparent: Energiewende[32, 33, 34, 35, 36, 37, 38] ohne Braunkohle nicht machbar!
(ein Musterbeispiel kognitiver Dissonanz[39])
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Kohle? Kohle! (Foto 4/12)
ver.di-Transparent: Wir wehren uns ! Gegen sozialen Blackout unserer Regionen.
Aktualisierung 2: Bei einer erneuten Passage des Kraftwerks sind weitere Bilder entstanden. (2016/09/13)
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Kohle? Kohle! (Foto 5/12)
Transparent: Vertrauensleute IG BCE[40, 41, 42, 43, 44, 45] – Schnauze voll! ... von Gewalt durch Ökoaktivisten![46, 47] (Es kann sicher nicht schaden, wenn man in der Lage ist, eine objektive Diskussionskultur, die auf Fakten anstatt auf Beleidigungen fusst, zu führen.)
Aktualisierung 3: Scheinbar hat man sich inzwischen bei ver.di doch zu einem gewissen Problembewußtsein bzgl. der Kohle-Thematik durchringen können.[48, 49] Allerdings sind die gemachten Konzessionen in keinster Weise dazu geeignet, die dringend gebotenen Klimaschutzziele auch nur annähernd zu erreichen. Da muss mehr kommen, Herr Bsirske!
Konträr zum 2016 gemachten Angebot von ver.di stehen dann die folgenden im August 2017 am Kraftwerk Niederaußem[50, 51] aufgenommenen und Fragen hinterlassenden Transparente: (2017/11/01)
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Kohle? Kohle! (Foto 6/12)
ver.di-Transparent: Für den Erhalt von guten Ausbildungsplätzen in der Region (Das kann man so machen, wenn man es für zielführend hält ein totes Pferd zu reiten?[52, 53, 54, 55, 56])
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Kohle? Kohle! (Foto 7/12)
ver.di-Transparent: FingeRWEg von unserer Braunkohle (Das ist eine großartige Idee. Lasst die Braunkohle unten![57, 58])
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Kohle? Kohle! (Foto 8/12)
ver.di-Transparent: Gemeinsam die Energiewende gestalten[59] (Wie jetzt? Etwa doch zusammen mit den BraunkohlegegnerInnen?)
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Kohle? Kohle! (Foto 9/12)
ver.di-Transparent: Bezahlbaren Strom dank der Braunkohle (Klar, wenn man die wahren Folgekosten[60] in die Zukunft extrapoliert bzw. ganz ausblendet[61, 62, 63], rechnet sich das vielleicht!)
Aktualisierung 4: Der Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V.[64, 65, 66, 67] zeigt in einem sehr schönen Text[68] auf, dass sowohl die ehemalige Volkspartei als auch die Gewerkschaften[69, 70] eben genau NICHT die Interessen der Belegschaft vertreten. Die Steinkohlen Partei Deutschlands zementiert mit dem krampfhaften Festhalten an einer eh zum Sterben verurteilten Industrie und der Verhinderung des unausweichlichen Wandels nicht die längerfristigen Interessen der Arbeiter, sondern lediglich die kurzfristigen Interessen der Chefetagen. Außerdem gefährden beide mit solch einer RückWärtsgerichteten Energiepolitik[71, 72, 73] die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Deutschland und produzieren somit Arbeitslosigkeit, statt sie zu verhindern. Dazu aus dem Positionspapier GRÜNE Ideen für eine zukunftsfähige Entwicklung des Rheinischen Reviers[74]:
Besonders markant ist, dass die Gewerbesteuereinnahmen im Rheinischen Revier pro Kopf weniger als halb so hoch sind, wie im Durchschnitt von NRW und Deutschland. ... Die Arbeitslosenzahlen liegen in einigen Kreisen des Rheinischen Reviers über dem Durchschnitt in NRW von aktuell 6,6 Prozent (Stadt Mönchengladbach, Städteregion Aachen, Kreis Düren).
Damit gelten dann auch solche (Verbal-)Attacken als widerlegt. Es ist dringend geboten, dass die Belegschaft dies erkennt und sich gegen eine solche Zukunftsvernichtung der eigenen Interessenvertretung auflehnt. (2018/12/14)
Aktualisierung 5: Ein weiteres irritierendes Fundstück (2018/09/30)
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Kohle? Kohle! (Foto 10/12)
RWE-Transparent: Tagebau Hambach – Zuverlässiger Partner – Für bezahlbaren Strom (Eine spannende These – zumal sie falsch ist![75, 76])
Aktualisierung 6: Inzwischen ist es Sommer 2022 geworden. Uns fliegt zunehmend das Klima um die Ohren (genau wie von der Klimaforschung vorhergesehen[77, 78, 79, 80, 81]) und die Rückversicherer ziehen sich in Anbetracht der Unversicherbarkeit der zu erwartenden Schäden dieser klimatoxischen Technologie aus der Versicherung dieser steinzeitlichen Kohle-Technologie heraus.[82, 83, 84] Und was geschieht? Der neue Bundeskanzler spielt die Arbeitsplätze gegen die Klimakatastrophe aus[85, 86, 87] und die IGBCE hetzt unvermindert gegen jene, die das kritisieren. Statt dessen verfällt Deutschland dem Wahn, völlig ziellos den Säbelrasslern das Geld hinterher werfen[88, 89] zu müssen, so dass am Ende nichts für den Klimaschutz[90, 91, 92, 93, 94, 95] und Soziales[96, 97, 98, 99, 100, 101] übrig bleibt. Auch für die Kohlekumpels wird nichts mehr da sein – selbst wenn noch so unwiderstehliche Angebote[102] gemacht werden. Mit solch einer RückWärtsgewandten Energiepolitik fahren wir das Ding mit dem Klima mit 100%iger Wahrscheinlichkeit vor die Wand! (2022/07/25)
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Kohle? Kohle! (Foto 11/12)
Es rauchen unvermindert die Schornsteine und die Köpfe der GewerkschafterInnen
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Kohle? Kohle! (Foto 12/12)
Der einzig nachvollziehbare Grund hier noch auszubilden ist wohl (ähnlich wie beim umvermeidlichen Atomausstieg[103, 104, 105, 106], wo Fachleute benötigt werden, um diesen ganzen nuklearen Wahnsinn abzureißen[107, 108, 109, 110]), werden hier nicht minder Experten benötigt, um all die angerichteten Schäden bestmöglich zu beseitigen.[111, 112] Die Kohle-Technologie aber heute noch als zukunftsfähigen Berufsbereich zu präsentieren, ist ökonomischer Selbstmord und öffentliche Desinformation!