Kriegsgräberstätten
Als Teil der deutschen Vergangenheitsbewältigung Vergangenheitsaufarbeitung[1, 2, 3, 4, 5] und der kontrovers diskutierten Erinnerungskultur gibt es an vielen Orten die Kriegsgräberstätten[6, 7] bzw. Soldatenfriedhöfe[8], auf deren Arreal deutsche und internationale gefallene Soldaten und ZivilistInnen in teils recht goßer Anzahl begraben wurden. Sie sind in ihrer (kultur- und kunsthistorisch bedingt entstandenen) Schlichtheit und Gleichförmigkeit (Gräber wie Soldaten mit Namensnennung, aber ohne individuelle Kennzeichen, wie in Reih und Glied) ein eindringliches Symbol der Trauer und Erinnerung und ein Zeugnis der düsteren Geschichte, aber auch (nach heutigem Verständnis) ein Mahnmal, diesen Fehler des Krieges niemals zu wiederholen. Es gilt zu bedenken, dass hier keine Kriegshelden[9, 10] begraben sind, sondern Opfer, Täter und Erfüllungsgehilfen beiderseits eines überflüssigen Krieges. Für Nationalismus[11, 12], Geschichtsrevisionismus[13, 14, 15] und Heldenverehrung[16, 17] ist hier kein Platz. Denn es ist kein Privileg, dort zu liegen, sondern – für Deutsche und Nicht-Deutsche gleichermaßen – vor dem Hintergrund all der zerstörten Biographien und Familien, schlichtweg ein Desaster! Bedeutsam für das Verständnis ist aber immer auch die individuelle Historie des jeweiligen Friedhofs, der in seiner Gestaltung und Einbettung in die umliegende Landschaft sowie der (heutzutage) teils verstörenden Benennung[18], ein Abbild des damaligen Zeitgeistes[19] sowie des Denkens und Empfindens des gestaltenden Architekten ist. In ihrer Gesamtheit, der Intention und dem Symbolismus sind diese Anlagen daher bis heute stets kontroverse Werke.
Jeder Krieg, auch der siegreiche Krieg, ist immer ein großes Unglück für das Land, das ihn führt.[20, 21]
(Otto von Bismarck[22, 23, 24])
Warum nur tun die Deutschen so viel für ihre Toten und so wenig für ihre Lebenden?
Adolf Hitler hatte die Welt nicht mit dem Auge eines Menschen gesehen, sondern in der Verzerrung, die sein Inneres sich davon gebildet hatte.
(Heinrich Böll[25, 26])
Kommentare:
- 2022/12/04: Hallo mein Friedensfreund, gerade die neuen Texte durchgelesen. Darin sieht man mal wieder deinen großen Drang zum Perfekten. Ist echt gut gelungen!
Habe so etwas ähnliches zwischen 2014 und 2019 mit Kollegen des Ortskuratoriums Meerbusch gemacht.[27] Das war richtig Arbeit damals. (Michael Hündgen)
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Hier werden einige ausgesuchte Kriegsgräberstätten gezeigt.
- Ehrenfriedhof Hürtgenwald[28, 29, 30, 31, 32]
- Ehrenfriedhof Vossenack[33, 34, 35]
- Kriegsgräberstätte Heimbach – Abtei Mariawald[36, 37, 38, 39, 40, 41]
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Kriegsgräberstätten (Foto 1/1)
Es gibt keine Alternative zum Frieden. Informationstafel zur 2014 auf dem Ehrenfriedhof Vossenack von SchülerInnen[42, 43, 44] durchgeführten Aktion Friedenstaube[45] als zeitgemäße Form der Erinnerungskultur.[46]