Wald statt Kohle – 87. Sonntagsspaziergang im Hambacher Wald
Datum: 2021/07/04 – Themenbereiche: Arbeit und Wirtschaft | Energie und Energiewende | Politik | Tiere und Umwelt
Seit inzwischen 7 Jahren führen Michael Der Waldmeister Zobel[1, 2], Ideengeberin Eva Töller, der Vollblutaktivist Todde Kemmerich[3, 4] sowie zahlreiche Helfer und Initiativen die allmonatlichen Sonntagsspaziergänge an den Tagebauen Hambach[5] und Garzweiler II[6, 7, 8] durch. Im Wahljahr 2021[9, 10, 11] zeigt sich, dass der politisch-industrielle Komplex rein gar nichts aus der Klimakatastrophe[12, 13, 14] und der Coronakrise gelernt hat. Den neoliberalen[15, 16] Einheitsparteien fällt nichts besseres ein, als die Energiewende[17, 18, 19, 20, 21, 22, 23] zu torpedieren, die Umwelt- und Klimaaktivisten zu beleidigen und zu kriminalisieren, die Opposition zu beschimpfen[24, 25], inhaltlich und konzeptionell nichts als leere Worthülsen abzusondern und diese Demokratie[26, 27, 28] in Salamitaktik etappenweise nach rechts zu verschieben, wie man ja am Umgang mit der Polizeigewalt bei der Demonstration: Versammlungsgesetz NRW stoppen! Grundrechte erhalten sieht. Daher ist es um so wichtiger klare Position zu beziehen und für eine konsequente und schnellstmögliche Energiewende einzustehen; wozu die allmonatlichen Demonstrationen zur öffentlichen Meinungsbildung neben all den anderen – nicht minder wichtigen – Schritten gehören. Hier wurde sprichwörtlich klare Kante direkt an der Kante bezogen! In diesem Monat ging es u.a. darum, die Situation des Waldes[29] darzulegen, da vonseiten der verantwortlichen Spitzenpolitiker nichts als Desinformationskampagnen und Selbstbeweihräucherung[30, 31] ausgehen und auch die Medienlandschaft sich derzeit leider auf tagesaktuelle Belanglosigkeiten konzentriert, die nicht den drängensten Themen dieser Tage entsprechen.
Kommentare:
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2021/07/04: Michael Zobel über mich und Medien
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Es wurden folgende Themen angesprochen:
- Eva Töller begrüßte die (neuen) Demonstrationsteilnehmer. Sie beklagte die derzeitige Ignoranz des berühmtesten Wald Deutschlands in den Medien und rekapitulierte die Motivation und Historie der Waldführungen.
- Michael Zobel ergänzte, dass aufgrund der Vorkommnisse der letzten Tage die Fortführung der Demonstrationen unbedingt nötig sind. Er erinnerte an die Hitzewelle in Kanada[51, 52, 53, 54, 55, 56] und die medial noch weniger beachteten (erneuten[57]) riesigen Waldbrände in Russland.[58, 59] Aber auch die Unwetter in Süddeutschland[60, 61, 62, 63] oder der Tornado in Tschechien[64, 65, 66, 67, 68] sind besorgniserregend und nähren die Angst, dass so etwas auch hierzulande passieren könne.[69]
- Er kritisierte die Forderung von Verfaschungsschutzchef[70, 71] Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen[72, 73] nach einer Gesinnungsprüfung für (Tagesschau-)Journalisten[74] und dem (relativen) Schweigen von Armin Laschet.[75] Zusammen mit der Polizeigewalt bei der Demonstration Versammlungsgesetz NRW stoppen! Grundrechte erhalten ist diese Vollständige Demokratie[76, 77] in Deutschland an einem gefährlichen Kipppunkt angekommen.
- Er beklagte, dass ein an die 1950er-Jahre erinnerndes Klimaschutzprogramm der CDU[78, 79, 80] und die Aussage von Armin Laschet Wir regieren NRW so, wie ich es mir auch für den Bund vorstellen würde.[81] als eine Drohung[82, 83] aufzufassen sei. (Dies ist letztendlich nichts anderes als die konsequente wie fatale Fortführung seiner bisherigen politischen Rolle rückwärts[84] nach der Devise: Vorwärts in die Vergangenheit!)
- Eva Töller äußerte ihre Befürchtung, dass das neue Versammlungsgesetz NRW[85, 86] nichts anderes ist, als die Fortführung der mit dem Polizeigesetz NRW[87] eingeführten Repressalien, um jeglichen Zivilen Ungehorsam[88, 89] im Keim zu ersticken.[90, 91]
- Michael erinnerte an die symbolische Bedeutung des Hambacher Waldes[92, 93, 94, 95, 96] als Brennglas dessen, was sonst noch alles schief läuft und dass Armin Laschet diesen keinesfalls gerettet hat.
- Er erläuterte den Ablauf der Waldführung und die Einteilung in drei Gruppen. Er freute sich darüber, dass es in diesem Monat mit rund 100 Teilnehmern mal eine kleinere Führung sei.
- Er lobte den Aktivismus zahlreicher Leute und wies auf den Kreuzweg für die Schöpfung – Von Gorleben nach Garzweiler mit seinen zahlreichen Zwischenstopps hin.
- Eva ergänzte die Petition Kein weiteres Dorf mehr für Kohle! Für Klimagerechtigkeit hier und überall!.
- Paul berichtete von der Idee, Garzweiler aufzukaufen und über die vom Rückbau bedrohten Dörfer.
- Er sprach über widerständige Aktivitäten in Lützerath[97, 98, 99] und Keyenberg[100, 101] sowie über die gekaufte Waldparzelle.[102, 103, 104, 105, 106, 107]
- Todde Kemmerich kündigte die geplante Menschenkette am Tagebau Garzweiler für den 7. August 2021[108, 109, 110] an und nannte den Themenschwerpunkt der von ihm geführten Gruppe.
- Michael dankte der wertvollen Arbeit von Kurt Claßen[111, 112] und Eckardt Heukamp[113, 114, 115] und sprach darüber, dass dieser Widerstand Geld kostet. Er dankte den Aktivisten im Wald, die diesen gerettet haben.
- Eva schilderte ihre Route. Sie ergänzte Wünsche und Pläne der ehemaligen Bewohner des geretteten Ortes Morschenich und wies auf die Pläne hin, insektenfreundliche Blühwiesen anzulegen, für die sie Saatgut mitgebracht hatte.
- Michael und Eva wiesen erneut hin und zeigten Fotos der Polizeigewalt bei der Demonstration Versammlungsgesetz NRW stoppen! Grundrechte erhalten.
- Michael rekapitulierte Erfahrungen der Waldführungen gab einen Ausblick auf folgende Termine.
Michael Zobel sprach über folgende Themen:
- Er sprach über den Waldbesuch als Einstieg für viele Menschen in das Thema Klimaschutz[125, 126, 127, 128, 129, 130, 131], die dramatische Situation der Welt und Medienberichterstattung, die sich mit unwichtigen Themen befasst statt genauer über die klimawandelinduzierten Wetterkatastrophen zu berichten (was grundlegend von den Demonstrationsteilnehmern bekräftigt wurde).
- Er sprach über zeitgleiches Leben und Sterben des Waldes und die Motivation, etwas zu tun.
Kommentar 2021/07/16: Unser allseits beliebter Kohle-Armin entblödet sich nicht, das Hochwasser-Ereignis[138] zu nutzen um darauf hinzuweisen, wie toll seine NRW-Klimaschutzpolitik doch sei.[139] Es ist (neben seinem so peinlich wie falschen Versuch) sich die in jahrelanger Arbeit von Aktivisten und Initiativen erstrittene Rettung des Hambacher Waldes auf die eigene Fahne schreiben zu können, eine Unverschämtheit, wie er die Opfer seiner katastrophalen Klimaschutzpolitik für seine persönlichen Wahlkampfattitüden missbraucht. Es ist genau jener Möchtegern-Kanzler, der als Chef einer Partei, die in ihrem aktuellen Wahlprogramm zum Thema Klimaschutz nicht viel mehr als ein informatives Vakuum mit inhaltsleeren Absichtserklärungen veröffentlichte und der erst vor zwei Jahren sagte Und dies zu erklären, dass ein solches Stahlwerk wie Thyssenkrupp, wie unsere chemische Industrie, wie die Autoindustrie ihre Zeit braucht, diesen Umstieg zu machen, das ist das, was uns besser gelingen muss. sowie noch im Januar diesen Jahres Wir dürfen Wirtschaftsinteressen nicht mit Klimaschutzvorgaben ruinieren., dem wir nun seine spontanen Klimaschutz-Erleuchtungsphänomene[140, 141] abkaufen sollen? Dabei hatte sich Armin Laschet im Laufe des heutigen Tages verplappert und hierbei sein unvermindert konservativistisches Weltbild mitsamt seinen rückwärtsgewandten Regierungsplänen[142] offenbart. Mit seinem Ausspruch Weil jetzt so ein Tag ist, ändert man nicht die Politik[143, 144] zeigt Laschet, dass er nicht gewillt ist aus den Krisen dieser Tage irgend etwas zu lernen und beweist zudem seine Unfähigkeit zur Führung. Aus den Erkenntnissen der Atomkatastrophe von Fukushima[145, 146, 147] hatte Angela Merkel allen Widerständen zum Trotz sehr wohl die Politik geändert.[148, 149, 150]
Herr Laschet: Wenn man Kanzler werden will, reicht es eben nicht, dies nur zu wollen. Man muss es auch können! Wenn man dazu weder die fachliche Expertise besitzt, noch die zwischenmenschlichen Töne beherrscht, kann das nichts geben!
Michael Zobel sprach zu folgenden Themen:
- Er sprach über den überraschenderweise geretteten Ort Morschenich.
- Er berichtete von seinen Erfahrungen am Runden Tisch und dass der Kohleausstieg[151, 152] sich noch weiter nach vorne verschieben wird.
- Er skizzierte kurz den Aufbau des Tagebau Hambach.
- Michael schilderte die sehr eigenwilligen Pläne des Bürgermeisters, aus dem nun nicht mehr abgebaggerten Alt-Morschenich eine Zukunftsstadt zu machen, die aber in erster Linie Investoren und nicht den Bewohnern dient.
- Er schilderte die widerständige Rolle von Wiesenbesitzer Kurt Claßen.
- Er stellte klar, dass zum restlichen Areal des Hambacher Waldes noch mehr Baumbestand gehört, als meist behauptet wird.
- Er erwähnte die 13 Familien im Ort Manheim[153], die bleiben wollen.
Michael Zobel sprach zu folgenden Themen:
- Er sprach über die Barrikaden, die angelegten befestigten Wege und die Räumung[158, 159] (Reulung[160]) 2018
- Er stellte die Hambi-Support Gruppe Aachen[161, 162] und ihre Akteure vor.
- Er betonte die Leistung und die Rolle der Aktivisten im Wald.
Michael Zobel sprach über folgende Themen:
- Er gab eine Einschätzung des Wetters ab.
- Er stellte die namengebenden Primärpflanzen des als Stileichen-Hainbuchen-Maiglöckchen-Wald bezeichneten Hambacher Waldes vor und kritisierte, dass dieser trotz seiner besonderen Zusammensetzung nicht als FFH-Gebiet[163, 164] ausgezeichnet und unter Naturschutz gestellt wird.
- Er schilderte die seit 2017 erfreulicherweise gestoppte Rodungssaison aufgrund der erfolgreichen Klage des BUND.[165]
- Michael zog den Vergleich zum fortschreitenden Waldsterben[166, 167, 168, 169] in Deutschland.
- Er streifte das Thema Urwälder in Deutschland.[170, 171, 172]
- Er erzählte die Legende rund um den Bürgewald[173, 174, 175, 176]
Ergänzung: Der Musiker Bodo Wartke[177, 178, 179, 180, 181, 182, 183, 184, 185] hat die Legende rund um den Bürgewald in Reime gegossen und im Rahmen einer Ausstellung des Maler-Paars Helge[186, 187, 188] & Saxana[189, 190] in der Galerie Schmalfuss Berlin[191, 192, 193] vorgetragen.[194, 195, 196]
Es wurden folgenden Themen angesprochen:
- Michael Zobel sprach zu sterbenden Bäumen im Wald und die sich von selbst regenerierende Natur.
- Er kritisierte die mit Lügen begründete[198, 199, 200, 201, 202, 203], völlig sinnfreie Räumung des Hambacher Waldes, die (je nach Angaben) den Steuerzahler (ungefragt!) bis zu 50 Millionen Euro[204, 205, 206, 207] (und zudem ein Menschenleben[208, 209, 210]) gekostet hat.
- Er sprach die Identifikation der Aktivisten mit dem Leben im Wald an.
- Andrea sprach über ihr Engagement für und das Erlebnis, im Wald zu übernachten.
Michael Zobel sprach zu folgenden Themen:
- Er erläuterte die Bedeutung des Schutzwalls rund um den Tagebau[211, 212] und dass die Secus nicht das eigentliche Problem sind.
- Er erklärte die Entstehung und die Bedeutung der gegenüber liegenden Sophienhöhe[213] und wie der Tagebau wandert.[214]
- Er sprach darüber, wie nicht mehr benötigte Kohlebagger gesprengt werden.[215]
- Michael sprach zu Kohleflözen[216] und die Umweltfolgen[217, 218] der Sümpfung.[219]
- Er kritisierte, dass die Bezirksregierung Arnsberg[220, 221, 222] quasi alles absegnet, was RWE[223] begehrt.
- Er legte dar, wie der Wald ausschließlich von Niederschlagswasser überlebt[224, 225, 226, 227, 228] und durch die Dürresommer[229, 230, 231, 232] der letzten Jahre in Trockenstress[233] gerät.
- Michael erinnerte an die Desinformation des Rolf Martin Schmitz[234] im Heißen Kohle-Herbst 2018 bzgl. der Möglichkeit den Wald zu retten[235, 236, 237] (was dieser auf magische Art und Weise nur ein Jahr später genau gegenteilig einordnete![238])
- Michael Zobel schilderte plastisch, wie das Wasser aus den durchtrennten Bodenschichten in den Tagebau läuft. Dies wird unterstützt durch die Waldklimamessungen[239] von Prof. Dr. Pierre Ibisch.[240, 241, 242]
Michael Zobel sprach zu folgenden Themen:
- Er sprach über Robert Borsch-Laaks, die Aktivitäten des Initiative 3 Rosen e.V.[243, 244, 245, 246] und die Entstehung der HAMBI OASE, in der inzwischen 15 verschiedene Baumarten wachsen.
- Er schilderte die unterschiedlichen Strategien, dem Wald zu helfen.
Robert Borsch-Laaks sprach zu folgenden Themen:
- Er berichtete von den Aktivitäten der Initiative 3 Rosen, wie der Menschenkette Kettenreaktion Tihange[249] und der nicht mehr erteilten Laufzeitverlängerung für zwei belgische Kernkraftwerke.[250]
- Er schilderte das Motto der Initiative: Kohle und Atom: zwei mal falscher Strom.[251, 252]
- Er berichtete über belgische Umweltinitiativen und dass sowohl das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie wie auch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit in Grüne Hände gehört anstatt in die des Bremsers Peter Altmaier. (Aktualisierung 2024/04/14: Inzwischen wurden die beiden genannten Behörden umgegliedert in Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)[253, 254, 255, 256, 257, 258, 259, 260] und Bundesminsiterium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)[261, 262, 263, 264, 265, 266, 267] Die neuere Geschichte und das Ende von Lützerath haben gezeigt, dass eine grüne Regierungsbeteiligung die Situation nur marginal verbessert!)
- Eva ergänzte einige Punkte, die aber leider im Regengeprassel untergingen.
- Robert berichtete von weiteren Atommeilern, die ohne gültige Genehmigung betrieben werden[268, 269] und verwies auf die Einspruchsunterlagen gegen die Laufzeitverlängerung auf der Homepage.[270]
- Anschließend berichtete er über die Waldklimamessungen von Prof. Dr. Pierre Ibisch von 2019. Da der Hambacher Wald aber keineswegs gerettet ist und auch solche Regengüsse wie an diesem Tage eher selten sind, würden neue Temperatur-, Luftfeuchte-, Regenmengen- und Bodenfeuchtemessungen durchgeführt. Die langfristigen Daten werden ab dem Spätsommer veröffentlicht.
- Er dankte allen Unterstützern und dem Team rund um Prof. Dr. Ibisch, die gemeinschaftlich diese Messungen ermöglicht haben.