Wald statt Kohle – Radtour rund um Manheim, Morschenich und den Hambacher Wald
Datum: 2023/04/30 – Themenbereiche: Energie und Energiewende | Nahrung und Umwelt | Politik | Tiere und Umwelt
Nicht erst mit der katastrophalen Fehlentscheidung zur Zerstörung des Ortes Lützerath[1, 2, 3] (basierend auf einem – so lautet der Vorwurf – Auftragsgutachten[4, 5], unter der konsequenten Missachtung gegenteiliger Studien[6, 7, 8, 9, 10]) hat die neue Bundesregierung gezeigt, dass sie weder fähig noch willens dazu ist, die – in Anbetracht der aktuellen energiepolitischen[11, 12, 13] und klimaschutzbedingten[14, 15, 16, 17, 18, 19, 20] Herausforderungen – nötigen Schlüsse zu ziehen sowie hieraus folgend, die angemessenen Schritte einzuleiten. Auch der Diskurs über die Proteste der #Klimakleber[21, 22, 23, 24, 25], der so unterirdisch ist, wie die Baunkohle bleiben muss, wenn wir noch die Klimaziele von Paris[26, 27] einhalten wollen, zeigt, dass hier eine deutliche Ampel-Fehlschaltung vorliegt und den sog. Volksvertreter[28] des Volkes Wille[29, 30], die wissenschaftliche Faktenlage[31, 32, 33] und am Ende sogar die bestehende bzw. sich weiter entwickelnde Rechtslage[34, 35, 36, 37, 38, 39] scheinbar nur peripher tangiert. Auch Details rund um die neulich abgebrannte Kirche in Morschenich[40, 41, 42, 43] lassen den Verdacht aufkommen, dass hier mehr als nur ein paar rauchende Dachsparren stinken. Daher dürfen neue klärende Erkenntnisse hierzu voller Spannung erwartet werden. Gut 100 widerständige RadlerInnen verschafften sich einen Überblick zur aktuellen Situation.
Kapitel 3: Vom Hambacher Wald nach Morschenich
Vom Wald in's Dorf
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Wald statt Kohle – Radtour rund um Manheim, Morschenich und den Hambacher Wald (Foto 29/44)
Und wieder ging's auf die Fahrradsättel
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Wald statt Kohle – Radtour rund um Manheim, Morschenich und den Hambacher Wald (Foto 30/44)
Zwischenstopp am alten Parkplatz
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Wald statt Kohle – Radtour rund um Manheim, Morschenich und den Hambacher Wald (Audio 5/13)
Michael Zobel erinnerte an Schlüsselerlebnisse des Braunkohleprotests (Audio 5/13) [MP3]
Michael Zobel sprach zu folgenden Themen:
- Er berichtete sehr bewegt von einigen Schlüsselerlebnissen des jahrelangen Braunkohleprotests, u.a. vom Auftritt des Musikers Bodo Wartke[44, 45, 46, 47, 48, 49, 50, 51, 52] über die Räumung des Hambacher Waldes 2018[53, 54] und den errungenen Rodungsstopp.[55, 56, 57, 58]
- Er erinnerte an den Film Die Rote Linie[59, 60, 61, 62], der mit der Großkundgebung Stop Kohle – Wald retten - Kohle stoppen[63, 64] endet.
- Er berichtete von seinem damaligen Wunsch, dass die herrschende Energie auf die bedrohten Dörfer am Tagebau Garzweiler II[65, 66] übertragen werden müsste – was dann ja auch geschah.
- Er berichtete von einigen sehr persönlichen Erlebnissen und wies darauf hin, dass die teils heftigen Reaktionen auf den Klimaschutzaktivismus aufzeigen, dass diese Proteste richtig sind! Zugleich warnte er davor, sich als Bewegung spalten zu lassen[67] und betonte, dass viele Aktionsformen legitim sind.
- Michael Zobel erzählte abschließend von einem beeindruckenden Erlebnis mit sehr alten und sehr ängstlichen TeilnehmerInnen, die bei der Waldführung ihre medial geprägten Vorurteile über den Haufen warfen und dann sofort ihre Unterstützung anboten.
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Wald statt Kohle – Radtour rund um Manheim, Morschenich und den Hambacher Wald (Foto 31/44)
Die protestierenden RadlerInnen näherten sich Morschenich.[68, 69]
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Wald statt Kohle – Radtour rund um Manheim, Morschenich und den Hambacher Wald (Foto 32/44)
Michael Zobel[70, 71] fuhr in den Ort der Zukunft[72, 73] ein.
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Wald statt Kohle – Radtour rund um Manheim, Morschenich und den Hambacher Wald (Foto 33/44)
Vorbei ging's an der kürzlich abgebrannten Kirche
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Wald statt Kohle – Radtour rund um Manheim, Morschenich und den Hambacher Wald (Foto 34/44)
Dagmar und Jürgen Gerden[74, 75] (denen man den Stress mit dem lokalen Stromdealer ansah) ...
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Wald statt Kohle – Radtour rund um Manheim, Morschenich und den Hambacher Wald (Foto 35/44)
... und ihr ehemaliges Wohnhaus
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Wald statt Kohle – Radtour rund um Manheim, Morschenich und den Hambacher Wald (Foto 36/44)
Michael Zobel zu den Sorgen und Nöten der vertriebenen BewohnerInnen
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Wald statt Kohle – Radtour rund um Manheim, Morschenich und den Hambacher Wald (Audio 6/13)
Ehepaar Gerden und Michael Zobel zum Rückkauf des Wohnhauses (Audio 6/13) [MP3]
Es wurde zu folgenden Themen gesprochen:
- Jürgen Gerden skizzierte die letzten Jahre bis hin zum Verkauf ihres Wohnhauses 2017 und der Wende 2018 aufgrund der politischen Entscheidung, den Hambacher Wald nicht zu roden, so dass auch ihr Haus in Morschenich nicht mehr abgerissen wird. (Hinweis: Die endgüldige Entscheidung, den Rest des Hambacher Waldes zu erhalten, fiel im Jahr 2020.[76, 77])
- Er berichtete von den ersten Versuchen, ihr Haus zurückzukaufen (da die bergbauliche Inanspruchnahme[78] von Morschenich[79] wegfällt[80, 81]), die zunächst gescheitert sind, da dieses Szenario in den Verträgen mit RWE[82] nicht vorgesehen war.
- Er prangerte an, dass in den Zeiten des knapper werdenden Wohnraums trotzdem versucht wird, die BewohnerInnen aus den Tagebaudörfern zu vertreiben.
- Dagmar Gerden äußerte ihre Hoffnung, dass es zu einer Entscheidung kommt, die der Natur, den Menschen und den Tieren dient.
- Sie berichtete von einem Brief, den sie Mona Neubaur geschrieben hatte und davon, dass sie Dieser wirkliches Interesse am Thema abnehme sowie äußerte ihre Hoffnung auf einen Wandel, der sich mehr an der Lebenspraxis der Menschen orientiere.
- Auf eine Nachfrage hin, stellte sie klar, dass in diesem Falle eine rein politische Entscheidung vorliege, obwohl sie Beide sich an alle relevanten Stellen gewendet hatten, wo sie vertröstet wurden.
- Michael Zobel hatte Schwierigkeiten, diesem emotionalen Bericht etwas hinzuzufügen und beklagte das Verschieben der Verantwortlichkeiten. Er prangerte diese Zermürbungspraxis und das systematische zufällige Beschädigen der Häuser an.
- Daher ist die Unterstützung der betroffenen BewohnerInnen so wichtig. Er forderte eine wirkliche, nicht nur eine simulierte BürgerInnenbeteiligung[83] ein.
- In diesem Kontext machte ihm die geäußerte Machtlosigkeit von Mona Neubaur Angst und er forderte hier mehr kontroverses Engagement von Dieser ein.
- Dagmar Gerden äußerte ihr Verständnis für die Sorgen der beiden verbliebenen Landwirte in Manheim.[84] Sie bedankte sich für die Unterstützung durch alle Aktive.
- Abschließend wies Michael Zobel auf die ganz anderen Pläne[85] des Großgrundbesitzers RWE[86] hin und forderte politische Unterstützung für die Menschen ein.
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Wald statt Kohle – Radtour rund um Manheim, Morschenich und den Hambacher Wald (Foto 37/44)
Linus Platzer[87] (Klima-Allianz Deutschland e.V.[88, 89, 90, 91, 92, 93])
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Wald statt Kohle – Radtour rund um Manheim, Morschenich und den Hambacher Wald (Audio 7/13)
Linus Platzer zu Intransparenz, missachtete Empfehlungen und Bürgerbeteiligung (Audio 7/13) [MP3]
Es wurde zu folgenden Themen gesprochen:
- Linus Platzer griff die Aussage von Mona Neubaur auf und stellte klar, dass die von ihr geäußerte Machtlosigkeit und auch die Diskussion hinter verschlossenen Türen ein inakzeptabler Zustand sind. (Hinweis: Es geht darum, dasss die kurzfristig anberaumte und nicht-öffentliche Verhandlung um Lützerath ohne Mitschrift und auf der Basis eines umstrittenen Gefälligkeitsgutachtens durchgeführt wurde.[94]) Hierdurch wird die Öffentlichkeit in die Irre geführt.
- Er erinnerte an die Aussage von Andreas Büttgen (Initiative Buirer für Buir[95, 96, 97]), dass hier die größte Demokratiebewegung[98, 99, 100] der letzten Zeit stattfinde. (Hinweis: Diese Aussage spielt an auf die inakzeptable Aussage von Alexander Dobrindt Es müsse eine Klima-RAF verhindert werden[101, 102, 103, 104] – welche wiederum auf ein völlig deplatziertes Demokratieverständnis als ein vermeintlicher Freibrief für Rücksichtslosigkeit und eine immer noch nicht verstandene Klimakrise als die wirkliche Bedrohung für die Demokratie hindeutet[105, 106] – da die beschimpfte Letzte Generation[107, 108, 109, 110, 111, 112, 113, 114, 115] immer wieder darauf hinweist, dass die Politik doch bitte die bestehende Gesetzeslage befolgen soll – was in seiner Aussage wohl kaum demokratischer sein kann.) Daher ist hier die unbedingt zu bewahrende Vielfältigkeit zu sehen, während faktisch die Politik sich gerade die Bälle der Verantwortungslosigkeit zuspielt.
- Er skizzierte eine wissenschaftliche Untersuchung, welche die unzureichende Bürgerbeteiligung für die Zukunftsgestaltung der geretteten Dörfer untersucht. (Hinweis: Die angesprochene Studie ist im Mai 2023 erschienen.[116])
- Er kritisierte deutlich, dass die Empfehlungen im Abschlussbericht der Kohlekommission[117, 118, 119, 120] (u.a. zum Dialog und zur Bürgerbeteiligung) sehr schlecht umgesetzt werden.
- Jürgen Gerden ergänzte beispielhaft, dass unnötigerweise an der Finanzierung der Infrastruktur in Morschenich gespart und auch der Kontakt mit ihnen als präsente Widerständler nicht gesucht wird.
- Michael Zobel wies darauf hin, wie wichtig es ist, Konzepte und Visionen zu entwickeln[121, 122] und lobte die bisher umgesetzten Projekte.
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Wald statt Kohle – Radtour rund um Manheim, Morschenich und den Hambacher Wald (Audio 8/13)
Michael Zobel zu verschiedenen Details (zusammengeschnitten) (Audio 8/13) [MP3]
Michael Zobel sprach zu folgenden Themen:
- Er stellte den Filmemacher Tom Meffert[123, 124, 125] vor, der die Klimaschutzbewegung seit Jahren dokumentarisch begleitet.
- Er erinnerte daran, dass als ein Tagungsort der geplanten Temporären Universität Hambach[126] die kürzlich abgebrannte Kirche in Morschenich sein sollte und er zeigte sich irritiert über die unmögliche Ermittlungsarbeit der Polizei, die ungeklärte Fragen hinterlässt. Immerhin will eine Bürgerstiftung die Kirche wieder aufbauen.[127]
- Auf die Eingabe von Eva Töller wies Michael Zobel darauf hin, dass die Kirche irgendwie (doch nicht) RWE gehört.
- Für einen neuen Teilnehmer der Führungen skizzierte er die Sophienhöhe[128] und die Wanderung des Tagebau Hambach[129, 130] im Laufe der Zeit.[131, 132, 133]
- Er schilderte, was vom Hambacher Wald noch übrig geblieben ist und stellte vehement in Zweifel, dass RWE den Wald wirklich retten will.[134, 135]
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Wald statt Kohle – Radtour rund um Manheim, Morschenich und den Hambacher Wald (Foto 38/44)
Blanche Schwanke (Mahnwache Lützerath[136, 137, 138, 139]) und ...
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Wald statt Kohle – Radtour rund um Manheim, Morschenich und den Hambacher Wald (Foto 39/44)
... Andrea nannten die nächsten anstehenden Termine und Projekte.
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Wald statt Kohle – Radtour rund um Manheim, Morschenich und den Hambacher Wald (Foto 40/44)
Dr. Peter Klafka[140, 141] bewarb die Photovoltaik.[142, 143, 144, 145, 146, 147]
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Wald statt Kohle – Radtour rund um Manheim, Morschenich und den Hambacher Wald (Audio 9/13)
Peter Klafka stellte die Initiative PacksDrauf[148, 149, 150, 151] vor, die regelmäßig Solarparties veranstaltet, um die Verbreitung von privat betriebenen Solaranlagen[152, 153, 154] zu fördern. (Audio 9/13) [MP3]
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Wald statt Kohle – Radtour rund um Manheim, Morschenich und den Hambacher Wald (Foto 41/44)
Gegenüber der kürzlich abgebrannten Kirche verlas Michael Zobel den Brief des UN Generalsekretärs[155, 156, 157] António Guterres[158, 159, 160, 161, 162, 163, 164] an seine zukünftige Ururenkelin.[165, 166]
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Wald statt Kohle – Radtour rund um Manheim, Morschenich und den Hambacher Wald (Audio 10/13)
Michael Zobel sprach zum Ort der Zukunft und verlas den Brief von António Guterres an seine Ururenkelin
(Audio 10/13) [MP3]
Michael Zobel sprach zu folgenden Themen:
- Vorab erwähnte er, dass geplant sei, Morschenich-alt in Bürgewald umzubenennen.[167, 168] (Hinweis: Durch diese Ortsumbenennung bleibt der Ort Morschenich auch weiterhin mit dem Entstehungsmythos und der Geschichte des Hambacher Waldes verbunden.[169, 170])
- Er wies auf die verschiedenen Kooperationen der Gemeinde Merzenich mit den umliegenden Universitäten hin, um den Ort der Zukunft auszugestalten[171, 172, 173], bei dem es auch um viele Fördergelder geht.
- Er beklagte die abgebrannte Kirche, unter deren Verlust auch zahlreiche BewohnerInnen von Morschenich leiden.
- Dann verlas er – genau am passenden Ort und mit den passenden Hintergrundgeräuschen – den Brief von António Guterres an seine fiktive Ururenkelin.
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Wald statt Kohle – Radtour rund um Manheim, Morschenich und den Hambacher Wald (Foto 42/44)
Michael Zobel eröffnete den Abschluss im Hambi Camp 2.0[174, 175]
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Wald statt Kohle – Radtour rund um Manheim, Morschenich und den Hambacher Wald (Audio 11/13)
Michael Zobel zum Hambi Camp 2.0 (Audio 11/13) [MP3]
Michael Zobel sprach zu folgenden Themen:
- Er erzählte sehr offen, was die nun fast 10-jährigen Führungen emotional mit ihm machen.
- Er schilderte die Entstehungsgeschichte des Hambi Camp 2.0, welche Bedeutung es für die Bewegung hat und lud zum anschließenden Diskurs im kleinen Kreis.
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Wald statt Kohle – Radtour rund um Manheim, Morschenich und den Hambacher Wald (Foto 43/44)
Ein Aktivist schilderte, was im Hambi Camp 2.0 geschieht und wie man den Kontakt suchen kann.
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Wald statt Kohle – Radtour rund um Manheim, Morschenich und den Hambacher Wald (Audio 12/13)
Michael Zobel zur Zukunftsgestaltung von Morschenich (Audio 12/13) [MP3]
Michael Zobel sprach zu folgenden Themen:
- Er sprach über die Motivation des gerade gegründeten Vereins Es gibt viel zu tun e.V., eigene Ideen für die Zukunft von Morschenich zu entwickeln anstatt dies dem Großgrundbesitzer RWE zu überlassen.
- Da viele Dinge unter Ausschluß der Öffentlichkeit entschieden werden, ist die Beobachtung des Geschehens weiterhin nötig, um das Thema weiterhin am kochen zu halten – selbst wenn die offizielle Version heißt: Der Hambi ist gerettet!
- Er betonte wie wichtig es ist, mit eigenen Projekten[176] vor Ort das gewünschte Leben mitzugestalten, da ansonsten die offiziellen gewerblich orientierten Projekte[177, 178, 179] kommen werden.
- Abschließend appellierte er daran, sich einzumischen und kündigte an, für die nächste Rundmail mal die zahlreichen anstehenden Aktionstermine zusammenzustellen.
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Wald statt Kohle – Radtour rund um Manheim, Morschenich und den Hambacher Wald (Foto 44/44)
Eine Aktivistin hatte Flyer dabei über die Genossenschaft Kulturland e.G.[180, 181, 182, 183, 184] im Wendland[185], die landwirtschaftliche Flächen aus der Spekulation befreit[186, 187, 188, 189] und dem Bioanbau zur Verfügung stellt.
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Wald statt Kohle – Radtour rund um Manheim, Morschenich und den Hambacher Wald (Audio 13/13)
Die Aktivistin skizzierte eine mögliche Zukunft des Hambacher Waldes (Audio 13/13) [MP3]
Die Aktivistin sprach zu folgenden Themen:
- Sie skizzierte die Motivation der Genossenschaft Kulturland e.G. und übertrug diese Idee auf eine eventuelle Genossenschaft, die sich um die Zukunft und Verwilderung des Hambacher Waldes[190, 191] kümmern könnte.